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MARL IN DUST REAL

2022

Sound Performance

Skulturenmuseum Glaskasten

Marl, Mai 2022

In diesem Jahr, 2022, ist das Museum Glaskasten in Marl an einen neuen Ort umgezogen. Der gesamte Gebäudekomplex wird nun saniert und umgebaut. Das Museum mit seiner Sammlung wird nicht mehr an diesen Ort zurückkehren.
Der Komplex in dem sich bis dato das Museum befand ist in seiner Bauweise ein spannendes und einzigartiges Beispiel für Brutalistische Architektur.
Mit meinem Klangkunst Projekt konnte ich dem Ort eine Hommage setzen bevor es endgültig seine Form und Funktion ändert. In den leeren ehemaligen Museumsräumen habe ich eine Soundart Performance realisieren können. Ich habe eine akustische Bestandsaufnahme, einen akustischen Fingerprint des Ortes aufgenommen, bearbeitet und für die Zukunft archiviert.

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Zwei Versuchsanordnungen in dem ehemaligen Skulpturenmuseum Glaskasten Marl.

Die erste Versuchsanordnung besteht aus Klängen, die in den Raum gebracht wird. Es sind elektronisch modellierte Klänge die in dem Raum produziert werden. Es gibt eine Anfangsidee, welche Instrumente verwendet werden. Wie und warum entscheidet sich vor Ort in der Improvisation mit ihnen. Wie eine Skulptur aus Klang, die in den Raum positioniert wird. Die Räume in dem Museum sind leer. Keine Kunstwerke sind ausgestellt. Der elektronische Klang den in in den Raum schicke übernimmt hier die Rolle des Kunstwerkes, der Skulptur. Er wird zur einer Skulptur aus Klang. Es ist aber auch eine veränderliche, kinetische Skulptur, die sich temporär durch die Räume bewegt.

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In der zweiten Versuchsanordnung habe ich mit den Raum gearbeitet. Hier habe ich die Geräusche, die schon in den Raum vorhanden waren (von Außen wie von Innen), abgenommen und verstärkt wieder in den Raum zurückgespielt. Dies ergab Rückkopplungen mit denen ich weiter gearbeitet habe. Ich habe mit den einzelnen, spezifischen Frequenzen, den stehenden Wellen, die sich durch das Material ergaben, gespielt und so den ganzen Raum zum Schwingen gebracht.
Der Raum hat sich selbst gehört.
Je nach Standort und Material haben sich unterschiedliche Frequenzbereiche hervorgehoben und waren präsenter als andere. Es gab auch Geräusche, die so im Raum nicht hörbar waren, die sich durch das Material, die Wände ausgebreitet haben. Die habe ich auch abgenommen und in den Raum gespielt.
So ergaben sich auch Überraschungen in den Klangspektrum der Rückkopplungen.